Bildunterschrift: Grüne zeigen sich motorbegeistert: Dieser Motor von Jenbacher rührt sich zwar nicht von der Stelle, aber er erzeugt Strom und Wärme mit einer Effizienz, dem kein Kohlekraftwerk das Wasser reichen kann. Das liegt auch daran, dass die anfallende Wärme nicht über einen Kühlturm abgegeben, sondern ins Nahwärmenetz der Ahrtalwerke eingespeist wird. Die angeschlossenen Gebäude entlang der nun auf über 4 km angewachsenen Trasse profitieren von der günstigen „Abwärme“ und benötigen keine Einzelheizungen mehr.
Foto: Martin Gausmann
Landtagsdelegation von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN informieren sich bei den Ahrtal-Werken
Die Ahrtal-Werke in Bad Neuenahr-Ahrweiler geben ein Beispiel für die Umsetzung der Energiewende auf kommunaler Ebene, denn insbesondere eine dezentrale Versorgungsstruktur ist der Kerngedanke der Energiewende. Im fünften Jahr setzt sich das Unternehmen für die örtliche Neuaufstellung der Energieversorgung ein und hat dabei schon beachtliche Meilensteine gesetzt. So konnte bereits das Stromverteilnetz von der RWE gekauft werden, ein versorgungssicheres und nachhaltiges Fernwärmenetz aufgebaut sowie effiziente Kraft-Wärme-Kopplung installiert werden. Auch der Vertrieb von umweltfreundlichen Energieprodukten zählt zu den Angeboten des kommunalen Energieversorgers.
Nun besuchte eine hochkarätige Delegation aus Mainz das Unternehmen, um sich vor Ort ein Bild vom Unternehmensaufbau, den Herausforderungen der lokalen Umsetzung der Energiewende und den Chancen des Modells „Ahrtal-Werke“ zu machen.
Bernhard Braun, Vizepräsident des rheinland-pfälzischen Landtages und energiepolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Uwe Hüser, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Andreas Hartenfels, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Landtages und haushaltspolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Wolfgang Schlagwein, Sprecher für Wirtschaft, Kommunalfinanzen und Bauen und Wohnen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, schauten am Dienstag bei den Ahrtal-Werken vorbei.
Auf der Agenda standen dabei ein Besuch des Kundenzentrums im Rathaus und des Kraftwerksstandorts am Dahlienweg sowie ein ausführliches Informationsgespräch zu Rahmenbedingungen, Hürden und Erfolgen der Ahrtal-Werke mit Geschäftsführerin Susanne Strauch.
Auch die Erfahrungen des jungen Stadtwerks in kommunaler Gesellschafterstruktur mit den politischen Rahmenbedingungen interessierten die Mitglieder des rheinland-pfälzischen Landtages.
Im Fokus standen dabei die Vorteile eines energiewirtschaftlichen Querverbundunternehmens durch die Übernahme und gezielte Bewirtschaftung von Strom-, Gas- und Wärmenetzen, die für eine nachhaltige Infrastruktur und dezentrale Lösung der energiewirtschaftlichen Probleme unverzichtbar sind. Die lange Auseinandersetzung mit dem ehemaligen Netzeigentümer RWE und die noch andauernde Übernahme des Gasnetzes von der EVM AG interessierten die Politiker ebenso, wie die praktischen Auswirkungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen wie KWKG und EEG auf den jungen Energieversorger. „Ein großes Lob aus Mainz für die Initiative, die nicht nur dem Klimaschutz dient. Die bisherigen und zukünftigen Investitionen stärken auch die Wertschöpfung und die Wirtschaftskraft in der Region. Für die Landespolitik ist wichtig, die konkreten Sorgen der Unternehmen zu kennen und in die politische Diskussion einzufügen, um die Energiewende als gesamtgesellschaftliches Projekt nicht zu gefährden und sinnvoll umzusetzen.“ resümierte Wolfgang Schlagwein für die Delegation aus Mainz.
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