Bündnis 90/Die Grünen haben sich für einen Neubau auf dem Gelände des jetzigen Hallen- und Freizeitbades Twin entschieden
Wir sehen nur hier die Möglichkeit, die Kombination aus ganzjährig betriebenem Hallenbad – zukünftig im Kern als Sportbad ausgestaltet – mit einem Freibad als sommerlichem Freizeitangebot fortzuführen. In einer unbeständigen Sommersaison ist der Wechsel zwischen Hallenbad und Freibad innerhalb eines Tagesbesuches nur in dieser Kombination möglich. Auch für eine Weiterentwicklung des Freibades zum Naturerlebnisbad bietet das frühere „Gartenschwimmbad“ die besseren Potenziale.
Der Standort Bachem kann diesen Anforderungen nicht und der Standort Ahrweiler nur sehr eingeschränkt gerecht werden. Der Standort Bad Neuenahr ist ein Standort, der sich schon mehrmals gewandelt, aber immer bewährt hat. Hier wurde, damals hochmodern, das „Strand-, Licht- und Luftbad“ in Fortsetzung der Parklandschaft des Lenneparks eröffnet. 1951 wurde es zum Gartenschwimmbad weiterentwickelt, dann in den 70er Jahren und 80er Jahren erneut modernisiert und um ein Hallenbad ergänzt.
In der letzten Ratssitzung haben die auf Antrag der Grünen von der Verwaltung zusammen gestellten Daten zu Entwicklungen und Veränderungen der Wohnbevölkerung tiefe Einblicke in die sozialen und demographischen Entwicklungen der Wohnquartiere in der Kernstadt ermöglicht. Danach sind 90 Prozent der Haushalte im Stadtteil Bad Neuenahr kinderlos. Gerade in dem Gebiet, das westlich an das Wohnstift Augustinum grenzt, sind kaum Kinder zu finden.
Hier liegt der Anteil der über 80-Jährigen bei 61 Prozent, und 27 Prozent der Bewohner sind bereits 65 bis 79 Jahre alt. Ein Schließen des Twin an dieser Stelle und sein Ersatz durch Wohnungsbau – und es ist ja keine Frage, was für ein Wohnungsbau das sein wird – wird diese Entwicklung noch einmal verstärken. Das ist schon städtebaulich aus unserer Sicht nicht mehr zu vertreten.
Wir wissen, dass die Gegenfinanzierung durch Wohnbebauung am Standort Bachem oder Ahrweiler geringer ausfällt als die Vermarktung des jetzigen Standortes für hochpreisige Eigentumswohnungen. Wir wissen aber auch, dass es in dieser Stadt einen dringenden Bedarf nach preiswerten Mietwohnungen gibt, und insofern ein potentieller Wohnstandort Bachem oder Ahrweiler städtebaulich sogar vordringlich ist.
Zusammenfassend sprechen drei Kernargumente für den jetzigen Twin-Standort
- die Kombination aus Hallen- und Freibad, die so nur hier noch möglich ist,
- die Perspektive für ein Freibad als Naturerlebnisbad, in Anknüpfung an die alte Tradition des Freiluftbades an dieser Stelle
- die städtebaulichen Gründe.
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