Abgeordneter ohne Auto

Vor vielen Jahren habe ich mein Auto abgeschafft. Ein eigener PKW widerspricht meiner Vorstellung von nachhaltiger Mobilität. Seitdem bewege ich mich mit Bahn, Bus, Fahrrad oder zu Fuß fort. Ich bin gespannt auf die Erfahrungen, ob Bedienungsqualität und Zuverlässigkeit der täglichen Bahn- und Busangebote dies auch noch erlauben, wenn man als Landtagsabgeordneter nun noch länger, noch öfter und im ganzen Land unterwegs ist. Allein die langen Jahre leidvoller Erfahrung als Bahn-Berufspendler zwischen Bad Neuenahr und Koblenz, aber auch aus der kommunalen Verkehrspolitik, machen mich skeptisch, wie lange sich dieses Experiment wohl durchhalten läßt.

Da ich nun gerade auf dem Weg zu einer Konferenz in einem ICE sitze, wo wieder einmal die Klimaanlagen ausgefallen sind und zwei Wagen vom Zugpersonal gleich geräumt werden (die Fahrgäste der dann gesperrten Wagen müssen sich auf die verbliebenen Wagen verteilen), ist nun meine erste Toleranzschwelle überschritten und ich beginne eine schon länger geplante Dokumentation, in der ich meine Bahn- und Buserlebnisse gelegentlich und bei genügend hohem Verärgerungspegel festhalten werde. Als Beleg, wie Busse und Bahnen seit Jahrzehnten vernachlässigt und heruntergewirtschaftet werden. Und wo sie mir begegnen: gerne auch Beispiele, wie es besser geht. Verbunden mit der Hoffnung, dass sich mehr und mehr Gleichgesinnte finden, denen bessere öffentlichen Mobilitätsangebote am Herzen liegen..