Energie in Bürgerhand

2. Teil zur Serie „Grundlagen der Energiewende“

Erneuerbare Energien demokratisieren die Energieversorgung. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger nehmen ihre Energieversorgung in die eigenen Hände. Mit dieser Entwicklung erfährt auch ein altbewährtes Modell der organisierten Selbsthilfe eine Renaissance: die Genossenschaft. In den letzten Jahren hat diese Organisationsform einen enormen Aufschwung genommen. Die nachfolgende Grafik (Registereintragungen von Energiegenossenschaften seit 1993) zeigt die Dynamik der Entwicklung:

Grafik zu Registrateinträgen
Quelle: Lars Holstenkamp, Jakob.R.Müller: Zum Stand von Energiegenossenschaften in Deutschland. Leuphania Universität April 2013, S.6 Link

Energiegenossenschaften haben zum Ausbau von Wind-, Solar- und Bioenergie einen erheblichen Beitrag geleistet. 2013 gab es knapp 900 Energiegenossenschaften.

„Bereinigung der Akteurslandschft“

Inzwischen bremst die Große Koalition in Berlin nicht nur die Energiewende. Vor allem hat eine Bereinigung der vielfältigen Akteurslandschaft eingesetzt. Systematisch werden die Akteure behindert und aus dem Markt gedrängt, die in den vergangenen Jahren wesentlich die Energiewende vorangetrieben haben. Auch die Genossenschaften sind davon betroffen:

Grafik zum Rückgang der Neuanmeldungen von Energiegenossenschaften
Quelle: Kurzzusammenfassung Studie zum Stand der Energiegenossenschaften, Leuphana Universität Lüneburg, 2015

EEGON e.G.: Auch die Eifel hat längst „ihre“ Energiegenossenschaft

Im September 2009 gegründet, hat EEGON inzwischen 466 Mitglieder (Stand 31.12.2014). Die Mitglieder kommen ausschließlich aus dem Eifelraum und haben in rund 1866 Anteilen zu je 500 € rund 933.000 € Eigenkapital zusammengetragen. Damit wurden 14 Photovoltaikanlagen mit insgesamt über 500 KWp Leistung ans Netz gebracht. Neben einer weiteren Beteiligung an einer PV-Freiflächenanlage (Sunpark Herhahn) hat sich die EEGON auch an einem Windpark in Trierweiler beteiligt.
An einem weiteren Bürgerwindpark bei Schleiden hat sich EEGON nun ebenfalls beteiligt und bietet insbesondere seinen Mitgliedern eine eigene Beteiligung über ein Nachrangdarlehen an.

EEGON
In einer Bürgerversammlung stellt der Vorstand von EEGON das Beteiligungskonzept vor. Wolfgang Schlagwein ist, ebenso wie der Grünen-Kreisverband Ahrweiler, Mitglied bei EEGON. (Foto: Wolfgang Schlagwein)

 

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